Enterobacteriaceae
Foto: © Maxx-Studio/Shutterstock
Enterobakterien stellen eine große Gruppe innerhalb der Bakterien dar und gehören zur Abteilung der Proteobacteria. Die Bakterien kommen hauptsächlich im Darm von Menschen und Tieren vor. Sie sind stäbchenförmig und viele Arten sind von kleinen Fäden, den sogenannten Geißeln bedeckt, welche der Fortbewegung dienen.
Außerdem sind Enterobakterien auch oft in der Umgebung, im Wasser, im Boden oder in Milch zu finden. Einige Enterobakterien werden außerdem zu den Krankenhauskeimen gezählt und kommen häufig bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem vor. Viele Enterobakterien gehören zu der im menschlichen Körper üblichen, normalen Darmflora und führen nur dann zu Erkrankungen, wenn sie in andere Körperregionen gelangen. Allerdings existieren auch viele Arten, die stark krankheitserregend sind und zu unterschiedlichen, teils gefährlichen Darminfektionen führen können. Generell gilt, dass unterschiedliche Enterobakterien zu unterschiedlichen Erkrankungen führen. Manche Enterobakterien verfügen zudem über spezielle Gifte (Toxine), welche dem Organismus schaden können. So produzieren Escherichia coli, Shigellen und Salmonellen beispielsweise Enterotoxine, die es ihnen ermöglichen in die Schleimhäute des Körpers einzudringen.
Enterobacteriaceae: Inhaltsverzeichnis
Krankheiten
Enterobakterien sind oft verantwortlich für verschiedene Darminfektionen. So können beispielsweise Salmonellen Typhus verursachen, welcher sich in Symptomen wie hohem Fieber und starken Durchfällen äußert und hauptsächlich in Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen, wie Afrika, Südamerika oder Südostasien vorkommt. Yersinia pestis gehört ebenfalls zu den Enterobakterien und ist der Erreger der Pest. Die Erkrankung ist auch als schwarzer Tod bekannt und tritt heute noch in Teilen Afrikas, Asiens und Amerikas auf. Ein weiterer Vertreter der Enterobakterien sind die Shigellen, sie verursachen unter anderem die bakterielle Ruhr, auch Shigellose genannt, eine schwerwiegende Durchfallerkrankung. Klebsiellen gehören auch zu den Enterobakterien und können zu schweren Lungenentzündungen (Pneumonien) führen. Weiterhin gehören Escherichia coli Bakterien zu den Enterobakterien, wobei hier unterschiedliche Erreger zu unterschiedlichen Erkrankungen führen. Dementsprechend kann Escherichia coli beispielsweise Durchfall oder eine Darmentzündung, Harnröhrenentzündung (Urethritis), Blasenentzündung (Zystitis), Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis), Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen.
Vorbeugung Enterobacteriaceae
Da sich die meisten Enterobakterien im Darm befinden ist die Einhaltung der gängigen Hygienestandards, wie beispielsweise das Hände waschen nach dem Gang zur Toilette, zur Vorbeugung einer Infektion, von besonderer Bedeutung. In Regionen mit schlechten hygienischen Verhältnissen sollte zudem darauf geachtet werden, dass Wasser, sowie eventuell kontaminierte Lebensmittel vor dem Verzehr abgekocht werden. Zudem gibt es zur Vorbeugung mancher Erkrankung bereits Impfungen oder Prophylaxen. Es gibt zum Beispiel gegen den Typhus-Erreger eine spezifische Schluckimpfung, welche vor einem Besuch in Risikogebiete eingenommen werden kann.
Diesen Artikel drucken / teilen
Weitere Informationen
Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Kayser et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2010