Bordetella pertussis

Bordetella pertussis

Das stäbchenförmige unbewegliche Bakterium Bordetella pertussis ist der Erreger des Keuchhustens (Pertussis). Es benötigt Sauerstoff zum Leben und ist weltweit verbreitet. Bordetella pertussis kann sich an die Schleimhautzellen in den Atemwegen anheften und sich darauf vermehren. Es kann mehrere Gifte (Toxine) wie das Pertussis-Toxin bilden und verfügt zusätzlich über weitere krankmachende Eigenschaften (Virulenzfaktoren), die mit zu den typischen Krankheitssymptomen beitragen.

Der Mensch ist der einzige Wirt. Das Bakterium kann durch Erkrankte, die den Erreger aushusten, in den ersten Krankheitswochen übertragen werden (Tröpfcheninfektion). Eine Schutzimpfung gegen Keuchhusten ist möglich.

Bordetella pertussis: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Der Keuchhusten beginnt ungefähr 10 – 14 Tage nach der Infektion mit einem uncharakteristischen Krankheitsbild. In diesem ersten Krankheitsstadium, das etwa ein bis zwei Wochen andauern kann (Stadium catarrhale), treten Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten, Schwäche und eventuell leichtes Fieber auf. In den nächsten Wochen, dem so genannten Stadium convulsivum, zeigen sich die für den Keuchhusten typischen krampfartigen Hustenanfälle (Stakkatohusten) mit anschließendem typischem Keuchen (inspiratorischem Ziehen) und dem Heraufwürgen von zähem Schleim, das bis zum Erbrechen führen kann. Die Hustenanfälle können häufig sein und insbesondere nachts auftreten. Im dritten Krankheitsstadium, dem Stadium decrementi, das ebenfalls einige Wochen dauern kann, klingen die Hustenanfälle allmählich ab.

Als Komplikationen können vor allem bei Säuglingen Lungenentzündung (Pneumonie), Mittelohrentzündung (Otitis media), Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis) und andere Erkrankungen durch sekundäre Infektionen mit Bakterien auftreten. Als Spätkomplikation kann es in seltenen Fällen zu einer Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie) kommen.

Todesfälle können vor allem ungeimpfte Säuglinge unter sechs Monaten betreffen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann die Krankheit auch ohne die typischen Hustenanfälle verlaufen und sich als lang andauernder Husten äußern. Nach einer überstandenen Erkrankung ist man einige Jahrzehnte lang immun, aber nicht lebenslang, so dass eine Wiedererkrankung möglich ist.

Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden, jedoch nur im ersten und eventuell im frühen zweiten Krankheitsstadium.

Vorbeugung Bordetella pertussis

Die Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) wird bereits im Säuglingsalter empfohlen. Weil die Immunität sowohl nach einer Erkrankung als auch nach einer vollständigen Impfung nur eine begrenzte Zeit lang anhält, können auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die bereits einmal erkrankt waren oder geimpft sind, nochmals beziehungsweise erstmalig erkranken. Darum sollten Säuglinge und Kleinkinder möglichst frühzeitig vollständig geimpft und die Impfung bei Vorschulkindern, Jugendlichen und Erwachsenen aufgefrischt werden.

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Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Dr. Johanna Schmitt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart, 13. Auflage 2014